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Standort
Zürich, Schweiz
Architektur
O&O Baukunst
Bauherrschaft
Neue Schauspiel AG
Tragwerksplanung
Gmeiner Haferl Zivilingenieure ZT GmbH mit Minikus Witta und Voss dipl. Bauingenieure ETH/SIA/ASICivilingenieure ZT GmbH
Mitarbeit Tragwerksplanung
Alexander Barnas, Peter Hörmann, Oliver Amschl, Jürgen Schink
Örtliche Bauaufsicht
Caretta & Weidmann
Fotografie
Margherita Spiluttini
Fertigstellung
2000
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Kultur- und Werkzentrum „Schiffbau“

Beim Kultur- und Werkzentrum des Schauspielhauses Zürich handelt es sich um ein komplexes und dichtes Geflecht aus historischen und zeitgenössischen Bauteilen mit einem Nutzungsmix aus kulturellen und gastronomischen Angeboten, Werkstätten und Probebühnen, aber auch vermarktbaren Büroflächen und Wohnungen.
Auf dem abgewirtschafteten Industrieareal neben einer aufgeständerten Stadtautobahn blieb die 120 m lange, denkmalgeschützte Schiffbau-Halle nahezu unangetastet und somit ihr ältlich-schäbiger Charme erhalten. Mit einer Wandstärke von etwa 25 cm und flächigen, einfach verglasten Fenstern als Innenraum kaum brauchbar, bildet sie als Foyer und Verteiler nur die Hülle für architektonisch simple Einbauten: einen Restaurant-Kubus, einen Jazz-Club, das „Hallentheater“ und das Studiotheater in der „Box“.
Im direkten Zusammenhang stehen zwei Neubauten – ein schwarzer Betonkubus mit fremdvermieteten Büros und das „Hofgebäude“, ein gewaltiger Block, 84 m lang, 40 m breit, 23 m hoch. Unten liegen die Werkstätten des Schauspielhauses, darüber Verwaltungsbereiche, ganz oben Wohnungen, die Reihenhäusern gleichkommen.

Herausforderungen an die Tragwerksplanung

Unter der denkmalgeschützten Schiffbauhalle wurde ein Kellergeschoss eingebaut, das die mehrgeschossigen Boxen für die verschiedenen gastronomischen und kulturellen Nutzungen in der Halle trägt. Der bestehende Brückenkran wurde für die Herstellung der Decke über dem Restaurant genutzt, was die gewünschte stützenfreie Lösung ermöglichte.
Für den Neubau hatte die hindernisfreie Umsetzung der komplexen räumlichen Zusammenhänge oberste Priorität. In den unteren Geschossen liegen Probebühnen, Werkstätten und Montagehallen mit freien Deckenspannweiten von bis zu 17 m, darüber kleinteilig strukturierte Büros und Wohnungen. Da es nur sehr wenige durchgehende lastabtragende Achsen gibt, bedurfte es eines hohen konstruktiven Aufwands mit mehrgeschossigen Wandscheiben als Träger und mitunter komplexen Auswechslungen, über die die Kräfte bisweilen „spazierengeführt“ werden müssen, um der Nutzungsstruktur nicht entgegenzustehen.