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Standort
Wien, Österreich
Architektur
Henke Schreieck Architekten
Bauherrschaft
Erste Group Bank AG
Tragwerksplanung
Gmeiner Haferl Zivilingenieure ZT GmbH
Mitarbeit Tragwerksplanung
Martin Fabian, Georg Kalinka, Matthias Kaminsky, Renè Oberhofer, Steffen Sailer, Jürgen Schink, Kamila Schwarz, David Steinbacher, Markus Stummer
Fotografie
Werner Huthmacher
Fertigstellung
2015
Bruttogeschossfläche
120.000 m²
Baukosten
300,0 Mio EUR
Auswahlen
Projektauswahl
Auszeichnungen

ZV-Bauherrenpreis 2017, Preisträger

Links
Erste Campus Homepage
Projektdatenblatt
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Erste Campus

Auf dem Eckgrundstück am Wiener Hauptbahnhof treffen unterschiedliche Stadtstrukturen aufeinander: gründerzeitliche Blockrandbebauung, das neue Bahnhofsquartier und der angrenzende Schweizergarten. Zu dieser Parkanlage hin öffnet sich das Quartier „Am Belvedere“ explizit und sucht mit seinen Freiräumen den intensiven Bezug, um allen Mitarbeitenden eine gleich attraktive Arbeitsplatzsituation zu bieten.
Die Büros sind auf drei schlanke, bis zu zwölf Geschosse aufragende Volumina auf organisch geschwungenen Grundrissen verteilt. Innenliegende Treppenhäuser gliedern die frei konfigurierbaren Etagen in jeweils einzeln zugängliche Abteilungen mit 30-70 Arbeitsplätzen; die Abteilungen können in ihre Größe flexibel verändern.
Das räumliche und kommunikative Zentrum des Campus bildet ein zweigeschossiges Atrium als Sockel des Gebäudeensembles mit eingeschnittenen Innenhöfen, filigranen Brücken und Teppen, vielfältigen Blick- und Wegebeziehungen. Hier finden sich alle öffentlichen Einrichtungen wie Besprechungsräume, Veranstaltungssaal, Cafeteria, Filiale sowie die Zugänge zu den Bürobereichen.
Der kleinere, stadtseitige Bauteil nimmt Shops, Restaurants und kulturelle Einrichtungen auf und sorgt so für die Belebung des Quartiers.
Die Decke der Halle wird von V-förmigen Stützen getragen. Wie ein leichtes Tuch überspannt sie auch den öffentlichen Raum zwischen den beiden Bauteilen, der wie die Halle die Durchquerung des Grundstücks erlaubt. Obenauf haben die Landschaftsarchitekten Maria Auböck und János Kárász einen Garten mit Zierkirschen und anderen Gehölzen auf leicht gewellten Rasenformationen eingerichtet, der gewissermaßen den Schweizergarten weiterführt und den Bankangestellten als Erholungsfläche dient.

Herausforderungen an die Tragwerksplanung

Das Credo der gesamten Baustelle: Zugunsten der räumlichen Qualität sollte sich das Tragwerk stark zurücknehmen, sozusagen im Hintergrund wirken, keinesfalls expressiv in Erscheinung treten, scheinbar verschwinden.
Die Decke über der großen Halle ist über 35 m weit gespannt und kommt ohne sichtbare Tragglieder aus. Ihre Untersicht ist als einheitliche ebene Fläche ausgebildet; so auch die parkartig gestaltete Gehebene darüber, die sich im 2. OG wie selbstverständlich zwischen die Baukörper schmiegt. Die Substrathöhe von bis zu 1 m ist nicht zu spüren.
Zum zukunftsoffenen Gesamtkonzept gehört, dass in allen Geschossen die großzügig und barrierefrei angelegten Flächen frei von tragenden Innenwänden und Unterzügen sind.