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Standort
Wien, Österreich
Architektur
Dominique Perrault, Hoffmann Janz Architects
Bauherrschaft
WED Wiener Entw.ges. f.d.Donauraum AG
Tragwerksplanung
Gmeiner Haferl Zivilingenieure ZT GmbH mit Bollinger und Grohmann ZT GmbH, Werner Sobek Ingenieure
Mitarbeit Tragwerksplanung
Daniel Georgi, Peter Hörmann, Jürgen Schink, Georg Kalinka, Kamila Schwarz
Fotografie
Michael Nagel
Fertigstellung
2013
Grundstücksfläche
105.000 m²
Auswahlen
Projektauswahl
Auszeichnungen

Zertifikat: LEED Platinum; Best Tall Building Europe 2014, Award of Excellence; Emporis Skyscraper Award 2013, 2. Preis

Links
Projektdatenblatt

Donau City Tower

Direkt am Brückenkopf bildet das, nach dem benachbarten Donauturm, zweithöchste Gebäude Österreichs mit seinen 220 m Höhe den imposanten Auftakt zur Donau City, wo rund um die Gebäude für die Vereinten Nationen bisher meist nur etwa 100 m Höhe erreicht wurden. Zwei weitere, jedoch deutlich niedrigere Türme sollen folgen und eine lebendige Piazza formen.
Der Gebäudeform liegt der Gedanke eines auseinandergebrochenen Monolithen zugrunde, dessen zerklüftete Südöstseite mit Turm 2 seine Negativform erhalten hätte sollen. Vertikal in einzelne, mehrfach geknickte Bahnen aufgeteilt, evoziert diese Ansicht auch das Bild von Wellen auf der Donau. Auf den 60 Etagen sind Büro- und Hotelräume untergebracht, dazu Gastronomie und Fitnessangebote.
Mit seinem extremen Verhältnis von Höhe zur geringen Breite von durchschnittlich 22 m an der Schmalseite (Breitseite: 59 m) zählt der Turm zu den schlanksten Hochhäusern der Welt.
Die Verteilung der Personen innerhalb des Gebäudes erfolgt über 29 Aufzüge. Mit den derzeit schnellsten des Landes wird die oberste Etage mit bis zu 8 m/s in 40 Sekunden erreicht.

Herausforderungen an die Tragwerksplanung

Der auf beste Tragwirkung bei geringstem Flächenverbrauch hin optimierte Kern ist mit einem Verhältnis Kernbreite zu Gebäudehöhe von 21,5 verhältnismäßig schmal und reicht zur Aussteifung nicht aus. Deshalb wurde erstmals im Hochhausbau eine Konstruktion angewandt, die zunächst einfach erscheint, aber doch Neuland bedeutete: In den Haustechnikgeschossen auf den Ebenen 16/17 und 43/44 sind 200 cm dicke Stahlbetonflachdecken als sogenannte Outrigger eingebaut. Zusammen mit tragenden Außenstützen gewährleisten sie die Stabilität.
Die Stahlbetonkonstruktion kann unter Windeinwirkung dennoch bis zu 45 cm schwanken. Um die Bewegung unter die Wahrnehmungsgrenze zu senken und die Erdbebensicherheit zu gewährleisten, wurde in der nicht genutzten Überfahrt eines Aufzugsschachts ein Schwingungstilger eingebaut. Das Massenpendel mit etwa 3 % der modalen Masse besteht aus Vollstahlplatten (rd. 300 t) und einem Tank, dessen Wasserinhalt (rd. 55 t) im Brandfall die Wandhydranten versorgen kann. Die Aufhängung der jeweils 16 m langen Stahlseile an den vier Eckpunkten ist schienengeführt und auf die Eigenfrequenz der schlanken Gebäudeseite abgestimmt.